Denali Highway – Sing along with us!

Der Denali Highway war die einzige Zufahrtsstraße zum Denali National Park, bevor er mit dem Bau des Parks Highways (zwischen Fairbanks und Anchorage) Anfang der 1970er Jahre an Bedeutung verlor. Heute verirren sich nur wenige Tourist*innen und noch weniger Einheimische hierher, was den Highway zu einem perfekten Radweg macht. An der letzten Tankstelle kaufen wir den halben Laden leer und der Asphalt entlässt uns auf eine langsame Schotterpiste, welche sich entlang der Alaska Range durch die hügelige Landschaft schlängelt.

135 Meilen (217 km) bis zur nächsten Ortschaft

Da wir nun außerhalb des Nationalparks unterwegs sind, darf hier wieder gejagt werden, sodass wir mehr tote als lebendige Karibus sehen. Ab und an lässt sich noch ein Elch blicken …

… und ansonsten müssen wir schon unseren konzentrierten Blick von der Piste abwenden, um Weißkopfseeadler zu entdecken …

… und die Landschaft zu genießen.

Wir treffen zwar nicht viele Menschen, aber die Begegnungen sind dafür umso herzlicher. Mitten im Nirgendwo steigen Bill, Elisabeth und Randy aus ihrem Wohnmobil und singen Kinderlieder mit Marla und Mika.

Die Musik wirkt noch ein paar Tage nach.

Marla liest Geschichten vor und singt „Joyeux Anniversaire, Tchà“

Der Denali Highway windet sich auf 1.245 Meter …

… bevor wir Paxson erreichen. Die Ortschaft entpuppt sich als (fast) verlassenes Dorf. Das Roadhouse und die Tankstelle sind schon seit ein paar Jahren geschlossen und die Natur erobert langsam die menschlichen Hinterlassenschaften zurück.

Lodge in Paxson
Tankstelle in Paxson

Zum Glück hatte Stephanie (eine Freundin von Marilyn und Simon, unseren Warm Showers-Gastgeber*innen aus Fairbanks) vor einem Monat einen Sack voller Essen und Windeln für uns mitgenommen und in Paxson in einem Mülleimer versteckt.

Allerdings hat sich – nach einer erstaunlich geringen Laufleistung von gut 4.000 km – nun auch der zweite Anhängerreifen verabschiedet. Die Schotterpisten fordern unser Material.

Für den ersten Reifen hatten wir noch Ersatz dabei. Nun sitzen wir fest. Außerhalb von Fairbanks und Anchorage ist in Alaska kein Anhängerreifen aufzutreiben. Unser Telefon läuft nur auf 2G-Netzen, weswegen wir schon seit einer ganzen Weile keinen Empfang mehr haben.

Wir treffen Jim, der in Paxson in seinem Wohnwagen wohnt, während er die Brücken in der Gegend inspiziert. Er leiht uns sein 3G-Smartphone und wir testen noch einmal unser Glück und rufen Marilyn und Simon an. Zufällig fahren ihre Freund*innen am nächsten Tag in ihr Sommerhaus in der Nähe von Paxson und bringen uns zwei nigelnagelneue Anhängerreifen aus Fairbanks mit. Dank der grandiosen Hilfsbereitschaft der Alaskaner*innen können wir unsere Reise in Richtung Wrangell-St. Elias National Park fortsetzen.

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