Niñ@s a bordo – ¿Quieres tacos rancheros o pollo al gringo?

Wenn wir auf der Reise davon gesprochen haben, dass wir irgendwann zurück in unsere Heimat fahren, dann bedeutete das für Mika stets Alaska. In Alaska beginnt seine Zeitrechnung. Wenn wir irgendwohin zurückfahren, dann dorthin. An sein Leben davor kann er sich nicht mehr erinnern. Auch Marla hat nur noch sehr verschwommene Erinnerungen an Europa. Die meisten davon sind durch unsere Erzählungen aufrecht erhalten worden. Was ist das also für eine Welt, in die wir nun zurückgeflogen sind?

Unser Zuhause in den letzten drei Jahren
Abrupte Landung in der Auvergne (Frankreich)

„Gibt es warmes Wasser bei Mamie und Papi?“ *

(* = französische Großeltern, Anm. d. Red.)

„Ähh, weiß ich nicht.“


„Kann ich das Wasser aus dem Hahn trinken?“

„Ja, ich habe es schon probiert!“ 😉

Während die Kinder sich fragen, ob das benutzte Toilettenpapier in Frankreich auch in den Mülleimer gehört, ist in Deutschland der Sättigungsgrad so langsam erreicht. Die Regale füllen sich allmählich wieder. Wer hätte das gedacht, dass sich die Deutschen im Krisenmodus auf so elementare Dinge besinnen? Wir hatten kurz überlegt, ob wir ein paar Rollen Klopapier aus Chile importieren sollten. Das klang im ersten Moment nach einem sehr guten Geschäft. Nachdem wir jedoch durchkalkuliert hatten, wie viele Rollen wir gebraucht hätten, um die nächste Reise zu finanzieren, haben wir den Gedanken wieder verworfen. 😉

In Frankreich sind während des Lockdowns Spaziergänge im Radius von einem Kilometer und für maximal eine Stunde am Tag erlaubt.

Nicht nur die Kinder, sondern auch wir Erwachsenen finden uns in einer zwar nicht ganz unbekannten, aber doch ziemlich neuen Welt wieder. Vielleicht ist unser Eindruck dem Umstand geschuldet, dass wir die Welt nach drei Jahren Reise mit anderen Augen sehen. Vor allem aber liegt das natürlich an diesem merkwürdigen Virus und seinen Auswirkungen auf das alltägliche Leben.

Zum Glück blitzt hier und da noch ein Stück alte Normalität durch: Nicht einmal eine Woche, nachdem in Deutschland die Kontaktbeschränkungen beschlossen worden sind, beruhigt der TÜV seine Kund*innen, dass die Fristen für die Hauptuntersuchung verlängert worden seien. Und ja, der Reifenwechsel ist ein triftiger Grund das Haus zu verlassen. Uff!

Wir sind es gewohnt, zu viert auf engem Raum zu leben. Die letzten drei Jahre war unser Zuhause lediglich knapp zehn Quadratmeter groß. Wir haben gelernt, uns gegenseitig Raum zu lassen – auch wenn es nicht immer einfach war. Hilfreich war hierbei sicherlich unsere riesige Terasse. Das alltägliche Leben spielte sich überwiegend draußen ab. Die Natur um uns herum war Küche und Wohnzimmer zugleich.

Auf dem Salar de Uyuni war unsere Terasse über zehntausend Quadratkilometer groß. 😉
Unser Zuhause immer dabei zu haben, war neben dem Anhänger die zweite wichtige Konstante im Reisealltag unserer Kinder.

Im lockdown spüren wir auf einmal ganz deutlich, was wir uns und unseren Kindern in den letzten drei Jahren ermöglicht haben: Ein Leben in Freiheit. Kinder sind noch weniger als Erwachsene dafür geschaffen, in geschlossenen Räumen eingesperrt zu sein. Manche Eltern halten das Zelten mit Kindern für kompliziert oder anstrengend. Wir denken mittlerweile, dass Kinder draußen in der Natur wesentlich einfacher zu händeln sind, weil sie dort in ihrem Element und somit ausgeglichener sind. Gewissermaßen sind die Kinder nun also ihrem natürlichen Habitat entrissen worden.

Mika übt fleißig für die Freiheit und lernt im Lockdown Radfahren.

Selbst hier auf dem Land ist in Frankreich alles sehr eng bebaut. Marla wundert sich, warum die Dörfer so dicht beieinander liegen – und das, obwohl wir uns in einer der am dünnsten besiedelten Regionen Frankreichs befinden. Die schmalen Gassen und der geringe Abstand zwischen den Häusern mögen den Charme der französischen Dörfer und Städte ausmachen. Uns nimmt der fehlende Platz jedoch im ersten Moment die Luft zum Atmen. Wir vermissen die Natur und ihre weiten Landschaften. Die Dimensionen in Europa sind einfach andere. Am meisten fehlt uns jedoch die Freiheit, jederzeit wieder aufbrechen zu können.

Ein kleiner Trost sind unsere täglichen Ausbrüche zu den Feldern am Dorfrand.

Dabei ist es gar nicht so, dass wir unbedingt sofort wieder losfahren wollen. Wir sind froh, uns ein bisschen ausruhen zu können, nachdem wir die letzten Monate im Endspurt durch Argentinien und Chile gesaust sind. Der lockdown zwingt uns zu pausieren. Wir nutzen die Gelegenheit, um einfach mal nichts zu tun – also zumindest wir Großen, denn Kinder können bekanntlich nicht einfach nichts tun. 😉 Sie sind jedoch dafür wesentlich flexibler als wir und passen sich neuen Situationen viel schneller an. Die Kinder leben im Hier und Jetzt. Sie fragen selten nach gestern und morgen. Wenn wir durch Amerika radeln, dann radeln wir halt durch Amerika. Und wenn wir im lockdown in Frankreich festsitzen, dann ist das eben so.

Die Pferde wollen gefüttert werden.

Sich unsere Privilegien bewusst machend, lässt sich die Zeit hier trotz der eingeschränkten Bewegungsfreiheit schon sehr komfortabel verbringen. Wir sind auf dem Land und nicht in unserer engen Wohnung in Berlin eingesperrt. Wir dürfen unsere Reise Revue passieren lassen, statt einer Lohnarbeit nachgehen zu müssen. Und wir finden Zeit für uns, während die Kinder sich mit ihren Großeltern amüsieren.

Marla und Mika sind auf den neuen Trend in Pandemiezeiten (Stichwort „e-apéro“) bestens vorbereitet: Videokonferenzen mit der Familie in der Heimat gehören schon lange zu ihrem Alltag.

Auch wenn die Kinder am Ende der Reise keine konkreten Erinnerungen mehr an Europa hatten, bedeutete das nicht, dass sie sich ihrer Herkunft nicht bewusst gewesen wären. Auf die Frage, woher sie denn kommen würden, antworteten sie stets mit Deutschland und Frankreich – und das je nach Bedarf auf Deutsch, Französisch oder Spanisch.

Kinder, die wissen, wo sie herkommen, können in der ganzen Welt zu Hause sein.

Wohingegen unsere Kinder in den USA und Kanada nur ein paar Brocken Englisch gelernt haben, ist seit unserem Grenzübertritt nach Mexiko erstaunlich viel Spanisch hinzugekommen. Das ging sogar soweit, dass die Kinder uns Wörter wie Modderpfütze oder Wippe beigebracht haben, die bis dato nicht zu unserem aktiven Spanischwortschaft gehörten. Das lag einerseits natürlich daran, dass sie mit anderthalb und dreieinhalb Jahren am Anfang der Reise viel jünger waren. Andererseits war ihr Kontakt mit den spanischsprachigen Amerikaner*innen wesentlich intensiver.

Kinder, die mehrere Sprachen sprechen, verfügen über mehrere Schlüssel zur Welt.

Über unsere Erfahrungen mit children on board durch die USA und Kanada zu reisen, habe ich bereits berichtet. Die grundsätzlichen Beobachtungen über das Reisen mit Kindern deckten sich mit unseren Erlebnissen in den darauffolgenden zwei Jahren in Lateinamerika. Doch einige Dinge laufen südlich vom Río Grande gänzlich anders.

Im Norden spielt sich das Leben in geschlossenen Räumen ab. Je wärmer es auf unserem Weg in den Süden wurde, desto mehr verlagerte sich das alltägliche Leben nach draußen. Die Straße ist in Lateinamerika nicht nur ein Transportweg, sondern die Lebensader der Gesellschaft. Da wir als Reisende auf der Straße leben, sind wir immer mittendrin.

Wer auf der Straße lebt, darf unter Brücken schlafen. Im Gegensatz zu den USA begegneten wir in Lateinamerika weniger Obdachlosen. Ein Grund dafür dürfte sein, dass das familiäre Netz deutlich engmaschiger ist und zumindest außerhalb der Metropolen viele auffängt.

Die Kinder in Lateinamerika sind nicht nur wesentlich offener und kontaktfreudiger als ihre Altersgenoss*innen im Norden. Sie genießen auch einen anderen Stellenwert in der Gesellschaft. Die USA und Kanada sind durchaus kinderfreundliche Länder, aber in Lateinamerika sind Kinder König*innen und deswegen ganz selbstverständlich (fast) überall dabei.

Hinzu kommt, dass die lateinamerikanischen Kinder zu mehr Selbstständigkeit erzogen werden. Die Erwachsenen trauen ihnen viel mehr zu. Wohingegen wir in den USA unsere Kinder nicht einmal kurz vor einem Laden im Anhänger sitzen lassen konnten, ohne dass sich gleich jemand vorwurfsvoll danebenstellte und „aufpasste“, spielten sie in Lateinamerika oft mit anderen Kindern zusammen, ohne hierbei ständig unter erwachsener Beobachtung stehen zu müssen. Es ist weithin akzeptiert, dass Kinder bis zu einem gewissen Grad nach sich selbst schauen dürfen. Die größeren Kinder übernehmen hierbei die Verantwortung für ihre kleineren Geschwister.

Die andere Seite der Medaille ist, dass Kinder viel mehr und viel früher Verantwortung im Haushalt oder auf dem Feld übernehmen müssen.

Schon in den USA und Kanada haben uns die Kinder einige Türen geöffnet, die uns ohne sie verschlossen geblieben wären. In Lateinamerika öffneten sich jedoch noch ganz andere Tore, die sich im amerikanischen Norden (ähnlich wie in Europa) nur mit umständlichen Genehmigungen auftun.

Mal eben eine Runde im Löschfahrzeug drehen?
Oder im Polizeiauto?
Oder den Flugverkehr von einem Kontrollturm beobachten?

Es gab jedoch auch Türen, die wir in Lateinamerika nicht so gern öffneten und die führten zu öffentlichen Toiletten. Die Hygiene ist auf Reisen ein delikates Thema – zumindest in dicht bevölkerten Gegenden, in denen die Menschen die Natur verdrängt haben.

Trockentoilette in Alaska

In Alaska hatte Marla Angst vor den tiefen Löchern in den Plumpsklos, aber zumindest waren sie sauber. Die öffentlichen Toiletten in Lateinamerika waren selten so sauber, dass sie zum Sitzen oder gar Verweilen einluden. Als sehr praktisch hat sich hierbei ein Töpfchen mit herausnehmbarem Innenbehälter erwiesen. Selbst als unsere Kinder schon aus dem Topfalter herausgewachsen waren, konnten sie sich mit dem Außenteil sehr komfortabel (fast) überall hinsetzen.

Am einfachsten ließ sich das türkisfarbene Außenteil (ohne den weißen Behälter) in der Natur benutzen.
Loch buddeln, Topf rauf und feeeeeertig! 😉

Mit dem Grenzübertritt nach Lateinamerika wurde das Essen deutlich leckerer und vielfältiger, schlug aber leider auch öfter auf den Magen. Im wasserreichen Alaska wäre das kein Problem gewesen. Doch wie waschen wir ein Kind, das nachts in der Wüste Durchfall bekommt, wenn wir gerade noch genug Wasser zum Trinken haben?

Zum Glück haben die Kinder das Essen meistens besser vertragen als wir Erwachsenen.


„¿Quieres tacos rancheros?“ *



„No, gracias. Quiero pollo al gringo.“ *

(* Weder das eine noch das andere steht auf offiziellen Speisekarten, Anm. d. Red. 😉 .)


Und meistens findet sich doch irgendwann wieder eine Waschgelegenheit (so wie diese Badewanne, nachdem wir tagelang durch bolivianische Salzwüsten geradelt sind).

Wenn wir auf dieser Reise von unseren Kindern etwas gelernt haben, dann ist es, wenigstens ab und zu unsere erwachsenen Denkmuster abzulegen, die leider allzu oft von Ängsten und Sorgen gekennzeichnet sind. Kinder sehen die Welt mit anderen Augen. Sie brauchen ein Zelt überm Kopf und etwas zu essen. Aber wenn die Grundbedürfnisse erst einmal gedeckt sind, beschweren sie sich viel weniger als wir Großen. Für alles gibt es eine Lösung.

In der Wüste gibt es kein Wasser, na und? Dann waschen sie sich halt nicht und spielen lieber im größten Sandkasten der Welt (so wie in Baja California, Mexiko).
Und wenn es regnet, dann regnet es halt (so wie im November in Oregon, USA). Irgendwann kommt auch wieder die Sonne raus.
Ein Spielplatz ist stets eine willkommene Abwechslung (so wie dieser im ecuadorianischen Tiefland) …
… aber wenn es keinen gibt, spielen sie eben mit Salzschollen (so wie im bolivianischen Hochland).

Es tut uns Großen sehr gut, unsere Kinder zu beobachten. So können wir uns gelegentlich eine Scheibe Flexibilität abschneiden, unsere festgefahrenen Denkmuster aufbrechen und ein Stück (Gedanken-)Freiheit gewinnen. Doch was haben unsere Kinder gelernt?

Mika mit anderthalb Jahren im Yukon (Kanada)
Mika mit vier Jahren in der Atacama-Wüste (Chile)
Marla mit dreieinhalb Jahren im Yukon (Kanada)
Marla mit sechs Jahren in der Atacama-Wüste (Chile)

Unsere Kinder haben erfahren, dass sie keine Angst vor der Natur und ihren Lebewesen haben müssen. Diese menschliche Angst liegt nicht in der Natur der Dinge, sondern wird Kindern in der Zivilisation anerzogen. Das erklärt auch, warum ein Großteil der Erwachsenen dieser Angst erliegt. Um unseren Kindern diese Erfahrung zu ermöglichen, mussten wir ihnen zunächst also gar nichts aktiv beibringen, sondern nur den Kontakt zur Natur (wieder) herstellen. Wenn Kinder erst einmal in ihrer natürlichen Umgebung leben, können sie dort auch weniger intuitive Verhaltensweisen erlernen, wie der Natur mit Respekt zu begegnen.

Um mit Bären zelten zu können, gilt es sie zu verstehen und zu respektieren.
Insbesondere Mika hat ein sehr inniges Verhältnis zu Tieren entwickelt.
Er fängt Fische mit der bloßen Hand …
… sammelt Hühnereier …
… und nimmt Zicklein auf den Arm.
Bären begleiteten unsere Reise von Anfang an. Zu den Schwarz- und Braunbären aus Alaska gesellten sich in Costa Rica die Nasenbären.
In Chile gab es endlich wieder unsere blauen Lieblingsbären …
… und im Anhänger hörten die Kinder Ohren- und Stadtbären.
Immer dabei (und mittlerweile auch schon fünfeinhalb Jahre alt): Marlas Teddybär. 🙂

Die Kinder haben Gastfreundschaft erfahren. So wie die Bären uns in ihrem Habitat aufgenommen haben, hat uns die Natur auch an anderer Stelle immer wieder ihre Schönheit gezeigt und gleichzeitig an ihre Verletzlichkeit erinnert. Unsere Kinder haben gelernt, dass wir nur zu Gast in der Natur sind und unserer Gastgeberin Respekt schulden. So durften sie noch mit ihren eigenen Augen Wunder unserer Mutter Erde sehen, die nicht mehr da sein werden, wenn sie so alt sind wie wir.

Mendenhall-Gletscher in Alaska
Pastoruri-Gletscher in Peru
Beim Zelten kommen wir der Natur am nächsten. Zwischen Alaska und Patagonien haben wir fast fünfhundert Nächte im Zelt verbracht (so wie hier auf dem Altiplano)

Eine unglaubliche Gastfreundschaft haben unsere Kinder auch bei den Einheimischen erlebt. Sie haben Sprachen gelernt, um mit vielen verschiedenen Menschen kommunizieren zu können. Sie haben andere Meinungen und Lebenskonzepte entdeckt, denen sie daheim in ihrem Freundeskreis womöglich nie begegnet wären. Sie haben Erfahrungen gesammelt, die sie in der Kita nie gemacht hätten. Sie haben die Welt erfahren.

Oder vielmehr erradelt. 😉
Nur wer losfährt, kann Land und Leute erfahren.
Fast zweihundert Nächte haben Einheimische ihr Zuhause mit uns geteilt (so wie Annie und ihre Familie in Poptún, Guatemala
… oder die „comunidad de aprendizaje SER“ in Macas, Ecuador).

In der Lerngemeinschaft SEIN in Ecuador durften wir erfahren, dass freies Lernen, wie es das Reisen ermöglicht, auch an einem festen Ort gelebt werden kann, ohne dass die Kinder dafür zwangsläufig eine Schule besuchen müssen. Die Schule als Lernraum ist uns Erwachsenen bei Weitem nicht mehr so wichtig, wie sie es noch am Anfang der Reise war.

In Guatemala haben wir eine Pause eingelegt, während Marla für zwei Wochen eine Vorschule besuchte.

Nichts desto trotz ist Marla das, was wohl gemeinhin als schulreif bezeichnet wird. Sie ist sehr wissbegierig. Unterwegs hat sie angefangen, die Kilometerschilder am Straßenrand zu entziffern und einfache Entfernungen zu berechnen. So konnte sie die klassische Kinderfrage selbst beantworten: Wie weit ist es noch?

Nur noch 120 Kilometer! 😉

Ob sie sich auf die Schule freut, weiß sie nicht. Woher auch? Sie weiß ja nicht wirklich, was sie erwartet. Wir merken aber, dass ihr langfristige soziale Beziehungen fehlen – aus unserer Sicht das entscheidende Argument für gemeinsames Lernen in einer schulischen Einrichtung.

Unterwegs galt es immer wieder Abschied zu nehmen (so wie hier von Negrita, einer zugelaufenen Hündin, die uns ein paar Tage auf der Ruta de las Vicuñas in Chile begleitete).

Wir Großen blicken wie immer auch ein bisschen sorgenvoll auf den bevorstehenden Umbruch. Wie wird Marla die Umstellung von der Freiheit des Reisens auf die Enge des Klassenraums verkraften? Wird sie an ihre Erfahrungen aus der Schule des Lebens in ihrem neuen Leben in der Schule anknüpfen können? Es bleibt uns nichts anderes übrig, als einmal mehr auf die Flexibilität unserer Kinder zu vertrauen.

Augenscheinlich nagt der Zahn der Zeit an unseren Kindern. In Argentinien am Ende der Reise ist der erste ausgefallen. Ein neuer Lebensabschnitt kann beginnen.

Unsere Kinder haben sich unterwegs auch als Geschwister erfahren – mit all der Intensität, die solch eine Reise mit sich bringt. Sie bewegten sich stets gemeinsam zwischen den Extremen. Stundenlang saßen sie eingepfercht im Anhänger, nur um im nächsten Moment wieder die grenzenlose Freiheit der Natur zu entdecken. Die Reise hat zwischen ihnen ein Band fürs Leben gewoben.

Meistens ist die große Schwester diejenige, die die Zügel in der Hand hält.
Wenn sie in der Nähe ist, muss sich der kleine Bruder selbst vor einer Kuhherde im Nacken nicht fürchten. 😉
Gemeinsam guckt es sich am besten.

Nicht zuletzt haben wir uns als Familie erfahren dürfen. Äußerst glücklich blicken wir auf die letzten drei Jahre mit all ihren wertvollen Erfahrungen zurück. Wir sind gespannt, was die Zukunft bringen wird.

Im Frühjahr 2017 zu Beginn der Reise im Denali National Park (Alaska)
Drei Jahre später fast am Ende der Reise in Carcassonne (Frankreich)

Nach dreieinhalb Monaten Stillstand im lockdown sollen die Räder ab morgen wieder rollen. Die letzte Etappe unserer Reise soll uns von Frankreich nach Berlin bringen, zurück auf die Zeltwiese am Stadtrand der Hauptstadt, wo vor über drei Jahren alles begann. Wir wollen noch einmal die Freiheit des Radreisens genießen, bevor uns die verrückte Großstadt wieder aufsaugen wird. Die letzten tausend Meilen unserer Reise sind angebrochen.

Richtung Nasenhaar

2 Antworten auf „Niñ@s a bordo – ¿Quieres tacos rancheros o pollo al gringo?“

  1. Waooooo quelle belle rétrospective ! Une Ode à vos enfants. Merci pour le partage. C’était une chouette piqûre de rappel et une belle touche d’espoir 😊

  2. Toller Beitrag!
    Mir gefällt diese “Meta-Perspektive” über das Große ganze mit Fokus auf die Kinder und Verbindungen die untereinander und mit der Welt geknüpft wurden.

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