Península de Yucatán – ¡Hasta luego, México!

Glücklich, aber auch etwas wehmütig sitzen wir im Hafen von Chetumal und warten auf unser Boot nach Belize. Aus dem Lautsprecher dudeln die üblichen Schnulzen über Liebe, Leid und Leidenschaft. Wir haben gerade noch rechtzeitig die Grenze erreicht und verlassen Mexiko vier Tage bevor unsere Aufenthaltsgenehmigung abläuft. Sechs Monate haben wir gebraucht, um dieses riesige Land zu durchqueren. 4.400 Kilometer sind wir geradelt, von Mexicali auf der Halbinsel Niederkalifornien im Nordwesten bis nach Chetumal auf der Halbinsel Yucatán im äußersten Südosten – von den trockenen Wüsten und Halbwüsten bis in den immergrünen Regenwald, vom klirrenden Frost in den Bergen bis zur unerträglichen Hitze an der Golfküste. So abwechslungsreich wie die Landschaften, so bunt und faszinierend waren Land und Leute.

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La costa de Tabasco – Entre el miedo y el paraíso

Das Kapitel Tabasco ist nur fünf Tage lang und schnell erzählt. Die Küste des Bundesstaates erinnert uns sehr stark an Kuba. Der Dialekt der tabasqueñ@s ähnelt dem kubanischen Spanisch. Wir kommen an vielen verfallenen Häusern vorbei. Die Menschen sind augenscheinlich ärmer als in Zentral- und Nordmexiko. Tropenstürme haben bereits vor einigen Jahren große Teile der Küstenstraße zerstört, welche jedoch nie wieder aufgebaut wurde. Die Einheimischen arrangieren sich und machen aus der Not eine Tugend. Sie haben Ausweichpisten über private Grundstücke geschaffen und erheben hierfür einen Wegzoll.

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Veracruz – Rodando con Enlace Bikers México

Die Huasteca Veracruzana empfängt uns, wie uns die Huasteca Potosina entlassen hat: Mühsame Feldwege, steile Anstiege und viele nette Menschen. Uns gefällt das Radleben auf dem Lande. Wir reden über die fallenden Maispreise (umgerechnet zehn Euro pro Erntesack) und das Schulgeld (zehn Euro pro Jahr), den Opa in der Mexikanischen Revolution und das Leben in Deutschland.

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Huasteca Potosina – Donde l@s médic@s recomiendan de no comer tantos mangos

Die Huasteca Potosina begrüßt uns mit tropischen Temperaturen. Wir verlassen das Hochland und rollen die Hänge der Sierra Madre Oriental bis fast auf Meereshöhe hinunter. Nachdem wir dreitausend Kilometer durch Wüsten und Halbwüsten geradelt sind, ist plötzlich alles grün um uns herum. Wir sind in der Regenzeit angekommen. Da wir in den letzten fünf Monaten keinen einzigen Tropfen gesehen haben, überrascht uns der erste Schauer entsprechend unvorbereitet. „Huasteca Potosina – Donde l@s médic@s recomiendan de no comer tantos mangos“ weiterlesen

Ciudad de México – Una salida al centro del poder

Das große Tenochtitlán, Blick vom Markt von Tlatelolco” (Ausschnitt aus einem Wandgemälde von Diego Rivera im Regierungspalast in Mexiko-Stadt)

Wir lassen die Räder für zwei Wochen in San Luis Potosí stehen und machen einen Abstecher mit dem Bus nach Mexiko-Stadt, um Freund*innen zu besuchen und die unzähligen Museen und Pyramiden zu erkunden. „Ciudad de México – Una salida al centro del poder“ weiterlesen

Zacatecas – Donde el oro no brilla para tod@s

“Die Ankunft von Hernán Cortés in Veracruz” (Ausschnitt aus einem Wandgemälde von Diego Rivera im Regierungspalast in Mexiko-Stadt)

Kurz nach ihrer Ankunft in Amerika entdeckten die spanischen Konquistador*innen Silber im heutigen Bundesstaat Zacatecas und gründeten daraufhin die gleichnamige Stadt. Die offenen Adern Zacatecas’ reihten sich in den Aderlass ein, unter welchem ganz Lateinamerika zu leiden hatte. Die Geschichte kann in aller Ausführlichkeit bei Eduardo Galeano nachgelesen werden. Der einstige Reichtum spiegelt sich bis heute im Stadtbild von Zacatecas und einigen anderen Städten im mexikanischen Hochland wider. Doch auf dem Lande zeigt sich uns ein anderes Bild. „Zacatecas – Donde el oro no brilla para tod@s“ weiterlesen

Supercarretera Mazatlán-Durango – Cruzando la Sierra Madre Occidental

Warmfahren in Mazatlán

Bis an die Spitze Niederkaliforniens hatten wir unsere Route mit dem Finger auf der Wandkarte in Berlin vorgezeichnet. Entlang der Pazifikküste sind wir gen Süden geradelt. Auf welchem Weg wir das mexikanische Festland durchqueren würden, wussten wir vor der Abreise allerdings noch nicht. Neben der Verkehrsdichte und den klimatischen Bedingungen fließen nun zum ersten Mal auch Sicherheitsüberlegungen in unsere Entscheidung ein. „Supercarretera Mazatlán-Durango – Cruzando la Sierra Madre Occidental“ weiterlesen

¡Feliz cumple, Velomerica! – Ein Jahr in Zahlen

Ein Rückblick in Zahlen

Von 365 Nächten haben wir 261 im Zelt geschlafen. Die erste Nacht in einem Bett verbrachten wir nach 78 Nächten auf der Isomatte. Insgesamt wurden wir fünfunddreißigmal nach Hause, in Kirchen oder Arztpraxen eingeladen. Vier Nächte schliefen wir auf Fähren und die restlichen 65 Nächte bezahlten wir für ein Dach über unseren Köpfen. „¡Feliz cumple, Velomerica! – Ein Jahr in Zahlen“ weiterlesen

La Paz – Esperando en el puerto de ilusión

Warten im „Hafen der Illusion“ (Beiname von La Paz)

Wir wussten, dass wir in La Paz eine Pause einlegen würden, aber dass sie so lange dauert, hatten wir nicht erwartet. Eine unserer Isomatten hatte die Beulenpest bekommen und wir haben eine Austauschmatte in den USA angefragt. Nachdem die Matte zehn Tage in Mexiko-Stadt beim Zoll verbracht hat, lag sie nun auch schon einige Tage auf dem Postamt in La Paz und wartete darauf ausgeliefert zu werden. „La Paz – Esperando en el puerto de ilusión“ weiterlesen

Baja California – ¡Bienvenid@s a México!

Seit Alaska folgen wir den Walen auf ihrem Weg zu den Lagunen in Niederkalifornien.

Plötzlich stehen wir auf der anderen Seite der Grenze mitten im Getümmel auf einer kleinen Seitenstraße in Mexicali. Wir haben weder einen Aus- noch einen Einreisestempel bekommen. Lediglich die Überwachungskamera hat ein Foto von uns geschossen. Trump hat es also doch noch nicht geschafft, überall Mauern zu errichten und die Grenzen zu schließen. Der Grenzübergang ist für den kleinen Grenzverkehr durchlässiger als erwartet – zumindest in Richtung Süden. „Baja California – ¡Bienvenid@s a México!“ weiterlesen

Southern California – Between Big Sur and big cities

Die Gischt der Autoreifen spritzt uns ins Gesicht, während wir durch die Vororte von San Francisco radeln. Die Küste begrüßt uns mit Regen und Sturm. Es ist kalt und ungemütlich, aber wir freuen uns trotzdem wieder auf den Rädern zu sitzen. Wir hatten dieses Wetter schon fast wieder vergessen, nachdem wir die Feiertage mit unseren Familien in der Wüste verbracht haben.

Weihnachten auf einer Ranch in der Mojave-Wüste

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Let’s go for Californio – From Hobo Street via Avenue of the Giants to the Golden Port of Frisco

“Auf vielen Straßen dieser Welt, habt Ihr Euch sorglos rumgetrieben, so ohne Zelt und ohne Geld, der Tippelei verschrieben.”

Wenngleich wir schon in Washington und Oregon vermehrt Obdachlose getroffen haben, schockiert uns die Misere, welcher wir in Nordkalifornien begegnen. Die vielen Obdachlosen passen nicht in unser (beschränktes) Bild von Kalifornien und lassen die US-amerikanische Gesellschaft in einem anderen Licht erscheinen. In Städten wie Eureka radeln wir auf Nebenstraßen, die von den locals Hobo Street genannt werden. Am Stadtrand ist der ganze Wald voller obdachloser Menschen. Wir suchen uns ein freies Plätzchen und bauen unser Zelt auf. „Let’s go for Californio – From Hobo Street via Avenue of the Giants to the Golden Port of Frisco“ weiterlesen

Oregon Coast – The 101 is giving us the cold shoulder

Wintersturm am Cape Kiwanda

Mit dem Highway 101 (sprich one-o-one) müssen wir im wahrsten Sinne des Wortes erst noch warm werden. Der November in Oregon ist nass und kalt. An den Tagen, an denen es nicht regnet, stürmt es – allerdings nicht wie erwartet von hinten. Wir haben Gegenwind! Dabei ist die Windrichtung angeblich einer der Gründe, warum die meisten Reiseradler*innen die Pacific Coast Route von Norden nach Süden fahren. Was aber nicht in den Reiseführern steht: Im Winter dreht der Wind und bläst oft aus Süd-West. „Oregon Coast – The 101 is giving us the cold shoulder“ weiterlesen

San Juan Islands – Welcome back to the United States

Früh am Morgen reihen wir uns in Sidney auf Vancouver Island in die Warteschlange für die Fähre nach San Juan Island ein. Wir sind überrascht, noch auf kanadischem Boden auf den US-Grenzbeamten zu treffen. Unsere Visa für die Vereinigten Staaten laufen in einem Monat aus. In unserem Schneckentempo schaffen wir es aber nicht rechtzeitig bis nach Mexiko. „San Juan Islands – Welcome back to the United States“ weiterlesen

Vancouver Island – Beware of flying golf balls

Leuchtturm auf Green Island (Inside Passage)

Während die meisten Passagier*innen in ihren Kabinen verschwunden sind, teilen wir uns den Fußboden mit den Indigenen, die in den Dörfern Klemtu und Bella Bella zugestiegen sind. Es ist kuschelig warm bis stickig und wir freuen uns nach zwei Nächten auf der Fähre in Port Hardy, im Norden von Vancouver Island, an Land zu gehen. Wir sind nun endgültig in der Nebensaison angekommen. Am ersten Oktober schließen die ersten Zeltplätze und auf den Highways beginnt die Winterreifenpflicht für Autos und Schneekettenpflicht für LKWs. Mit dem Winter im Nacken radeln wir gen Süden. „Vancouver Island – Beware of flying golf balls“ weiterlesen

Haida Gwaii – Islands of the People

Totem in Old Masset

Während wir auf der Fähre nach Prince of Wales Island mit Abstand die Jüngsten waren, ist das Publikum auf dem Weg nach Haida Gwaii weitaus bunter gemischt. Von Jugendlichen, die die Fähre mit einem Kanu auf der Schulter besteigen, über Familien, die von einem Ausflug zurückkehren, bis hin zu Rentner*innen, die auf dem Festland im Krankenhaus waren, sind alle Altersgruppen vertreten. Wir merken sofort, dass wir nun das erste Mal über den offenen Ozean fahren. „Haida Gwaii – Islands of the People“ weiterlesen

Prince of Wales Island – How Edward kept us singing in the rain

Eis und Nebel in der Inside Passage

Wir sind die letzten, die in Hollis an Land gehen. Die Wohnmobile sind alle schon von der Fähre gefahren, als wir im strömenden Regen unsere Räder die Rampe hochschieben. Es regnet bereits seit einer Woche ununterbrochen. Der Hafen besteht lediglich aus einem Haus. Außer uns ist noch ein Pärchen da, welches gerade ein Auto ausleiht und Darren, der Autovermieter, den wir gleich kennenlernen werden. „Prince of Wales Island – How Edward kept us singing in the rain“ weiterlesen

Teddybär went back home

„Ein gefütterter Bär ist ein toter Bär!“ Diesen Hinweis gaben uns die Ranger*innen am Anfang unserer Reise mit auf den Weg. Sie waren nicht so sehr besorgt darüber, dass die Bären unser Essen riechen. Die geruchsdichten Zipperbeutel fallen eher unter die Kategorie gewinnbringender Zusatzverkauf im Outdoorfachhandel. Wichtig war ihnen nur, dass die Bären auf keinen Fall unsere Lebensmittel essen, damit sie Menschen nicht mit Nahrung assoziieren. Auch hierauf hat sich die Outdoorindustrie spezialisiert und verkauft gut geeignete, aber völlig überteuerte Kevlar-Säcke und Plastik-Container. „Teddybär went back home“ weiterlesen

Die ersten tausend Meilen

Die ersten tausend Kilometer sind die schwersten, heißt es unter Radreisenden. Danach wird in Megametern gezählt. 😉 Nur dass in Alaska in Meilen gerechnet wird und die ersten 1.000 Meilen bereits 1.600 Kilometern entsprechen. Hier ist eben alles eine Nummer größer und so ist auch dieser Artikel ein bisschen länger geworden. Es wird Zeit für einen ersten Rückblick.

Alaska Range am Denali Highway

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Top of the World Highway – The Call of the Wild

Der Asphalt ist rau, der Schotter spitz und die Kinder sind schwer. Mit einem lauten Knall verabschiedet sich der Anhängerreifen Nummer drei. Bei den ersten beiden Reifen waren wir noch von den 4.000 km Laufleistung enttäuscht. Der dritte Reifen hielt lediglich 570 km durch.

Marla analysiert das Problem, während Mika im Anhänger schläft.

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Denali Highway – Sing along with us!

Der Denali Highway war die einzige Zufahrtsstraße zum Denali National Park, bevor er mit dem Bau des Parks Highways (zwischen Fairbanks und Anchorage) Anfang der 1970er Jahre an Bedeutung verlor. Heute verirren sich nur wenige Tourist*innen und noch weniger Einheimische hierher, was den Highway zu einem perfekten Radweg macht. An der letzten Tankstelle kaufen wir den halben Laden leer und der Asphalt entlässt uns auf eine langsame Schotterpiste, welche sich entlang der Alaska Range durch die hügelige Landschaft schlängelt.

135 Meilen (217 km) bis zur nächsten Ortschaft

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